Theaterproduktionen

Du sehnst dich nach der großen Bühne und dem Scheinwerferlicht? Vielleicht hast du auch schon Erfahrungen in einer Theater AG gesammelt? Oder aber das Thema ist komplett neu für dich, aber du brennst dafür dich endlich als Schauspieler*in austoben zu können?
Seit 2011 ist ein Schwerpunkt der roten Zitadelle die Produktion von Theaterstücken, vom Skript bis zu den Aufführungen. Mit den Jahren haben wir viel Erfahrung gesammelt und uns einen guten Ruf in der Neustadt und Umgebung erarbeitet, sodass die Karten für die Premieren immer restlos ausverkauft sind. Sobald eine neue Produktion in den Startlöchern steht, wird es selbstverständlich über alle sozialen Medien und hier auf der Website angekündigt werden

Die Produktion
Die Produktion eines Theaterstücks beginnt meistens mit einem Einführungsworkshop, bei welchem die Jugendlichen mit einer Reihe Schauspielübungen und kleinen Szenen konfrontiert werden, um sich kennenzulernen, ins gemeinsame Spielen zu kommen, anfangen zu können eine Gruppendynamik zu entwickeln und damit die Regie mit der Zeit ein Gefühl dafür bekommt welche Rolle zu welche*r Schauspieler*in passen könnte. Oftmals findet im Rahmen dieses Workshops auch die erste Lesung des zuvor über Monate erarbeiteten Skriptes, welches Thematisch auf der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen basiert, statt. Schließlich werden die Rollen verteilt und die Probenzeit beginnt. Hierbei geht es zunächst primär darum ein Gefühl für die Rolle zu bekommen; wie fühlt sie sich, was denkt sie, was sind ihre Angewohnheiten? Wie redet sie, wie bewegt sie sich? Die Anfangszeit ist sehr aufregend, die Aufführungen sind noch nicht greifbar und dennoch steht die Frage im Raum wie das Theaterstück wohl fertig aussieht. Die Gruppe lernt sich kennen und beginnt vorsichtig immer mehr Hemmungen vor einander aufzubauen. Parallel wird der erste Text gelernt, ein erstes provisorisches Bühnenbild aufgebaut und die ersten Szenen werden gespielt.

Mit der Zeit wird das Skript immer mehr zum Leben erweckt, die Figuren bekommen eine Stimme und einen Körper, die Schauspieler*innen wachsen als Gruppe fest zusammen, lernen sich ganz neu kennen und gewöhnen sich daran, in ihre Rolle zu schlüpfen. Es folgen Meilensteine wie der Bühnenbauworkshop, bei welchem die Gruppe gemeinsam einkauft und an einem Wochenende die Kulisse baut, streicht und dekoriert. Nun wird auch die Umgebung der Geschichte real, lässt sich angucken, anfassen und bespielen. Das Träumen von den Aufführungen wird immer realer, die Figuren immer fassbarer, auch wenn die Arbeit körperlich anstrengend ist, ist der Raum gefüllt von Euphorie und Vorfreude. Ein weiterer großer Schritt ist das Zusammenstellen der Kostüme. Die Rollen bekommen Leben, die Schauspieler*innen werden immer mehr zu ihren Figuren, sie schlüpfen in sie hinein, tragen ihre Kleider und denken ihre Gedanken. Die Rollen sind nicht mehr nur Bekannte, sie werden zu besten Freund*innen, manchmal auch verhassten Feind*innen der Schauspieler*innen. Fotos werden gemacht, Plakat und Flyer gestaltet und gedruckt. Die erste Aufregung beginnt, die Premiere rückt immer näher und es gibt noch so viel zutun!

Und schließlich beginnt der finale intensiven Prämierenworkshop. Eine Woche lang wird Tag und Nacht geprobt, die Teilnehmer*innen werden von der Schule freigestellt. Es wird zusammen gegessen, gespielt, gelacht, manchmal auch geweint, die letzten Feinheiten werden geschliffen, das Licht wird programmiert. Die Gruppe ist mittlerweile ein eingespieltes Team, auch in den Pausen wird zusammengesessen und angeregt geredet. Immer öfter gibt es Momente großer Nervosität, teilweise auch Angst vor den bevorstehenden Aufführungen. „Was ist, wenn wir nicht fertig werden? Oder wenn ich mich auf der Bühne blamiere? Was, wenn ich meinen ganzen Text vergesse, oder während der Aufführung plötzlich dringend auf Klo muss?“ Die Ängste werden besprochen und alle stellen fest, dass sie mit ihren Befürchtungen nicht alleine sind und schaffen es, sich gegenseitig Mut zu machen. „Das Publikum liebt dich sowieso, wenn etwas schiefläuft versuche es zu überspielen und wenn gar nichts mehr geht fangen wir die Szene einfach von vorne an, wir werden das rocken!“. Die Reservierungslisten füllen sich langsam mit Namen, alles hat seinen festen Platz und eine Funktion. Und schließlich kommt der Tag der Generalprobe. In voller Montur, geschminkt, mit gemachten Frisuren, wird das ganze Theaterstück gespielt, ohne Unterbrechungen. Dann werden alle plötzlich ruhig, die Luft flimmert, es trifft sie wie aus dem Nichts; das nächste Mal wenn auf dieser Bühne gespielt wird sitzt Publikum im Saal! Die Kostüme werden mitgenommen zum waschen und es wird plötzlich ernst.

Die Aufführungen
Einige Stunden vor der Premiere beginnt das Gewusel im Haus; es wird aufgebaut, geschminkt, sich umgezogen, die Technik wird gecheckt, die Requisiten deponiert. Manch eine Person hüpft aufgeregt durch den Theatersaal, andererorts werden alle Requisiten doppelt und dreifach gecheckt während andere Leute plötzlich ganz ungewöhnlich ruhig sind, alle haben eine andere Art mit ihrer Aufregung umzugehen, es wird sich unterstütz wo es geht, Motivationsreden werden geschwungen, letzte Textpassagen noch einmal durchgegangen. Eine Stunde vor Aufführungsbeginn ist alles fertig und das gesamte Team begibt sich in den Jugendkeller. Letzte Dinge werden besprochen, dann beginnen die Aufwärmübungen, während durch die Fenster die ersten Zuschauer*innen deutlich zu hören sind. Die letzten Minuten wird es ganz still, keine*r redet, alle fokussieren sich auf die Aufführung und ihre Rolle, gehen alles im Kopf durch, der ganze Raum bebt vor Aufregung. Schließlich begeben sich alle auf die Bühne, ein letztes Toitoitoi und die Regie wendet sich an das Publikum. Alle sind auf ihren Plätzen, das Lichtsignal kommt und während die Nebelmaschine weißen Rauch ausspuckt wird der Vorhang geöffnet…

Und plötzlich wird die Arbeit der letzten Monate der Welt präsentiert! Von der ersten Vision bis zur Generalprobe, all dies steckt in dem, was das Publikum jetzt zu sehen bekommt. Jede Gestik, Mimik, jede Requisite und jede Lichtveränderung hat ihre Geschichte. Und ohne dabei gewesen zu sein wird das Publikum in die Magie des Theaters eingesogen, sie werden bewegt, mitgenommen. Und plötzlich ist die Premiere vorbei. Es werden Reden gehalten, Geschenke übergeben, es wird gefeiert und alles geht auf einmal ganz schnell, dann ist auch die letzte Aufführung vorbei und das Ensemble trifft sich das letzte mal um auf eine emotionale, bewegende gemeinsame Zeit zurückzublicken und in Erinnerungen zu schwelgen. Und jede*r, egal ob Regisseur*in, Techniker*in oder Schauspieler*in, merkt, wie diese Zeit geprägt hat. Manche sind selbstbewusster und mutiger geworden, andere haben Ängste überwunden, es wurden Freundschaften geknüpft, es wurde gelernt ein Bühnenbild zu bauen, Nervosität zu überwinden, laut zu sein und sich großes zu trauen. Und schon beginnt das erste Träumen von der nächsten Theaterproduktion

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